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Donnerstag, 9. Februar 2023

Es ist an uns, unsere Demokratie zu schützen!

In der Süddeutschen Zeitung berichtet Bernd Kastner über die eindrucksvollen Weiße-Rose-Gedächtnisvorlesung von Frank-Walter Steinmeier an der LMU München.

Es war ein einsamer Widerstand – ein Widerstand der Außenseiter.

Vor 80 Jahren legten Hans und Sophie Scholl das sechste Flugblatt ihrer Widerstandsgruppe in der Ludwigs-Maximilians-Universität (LMU) aus. Danach wurden sie von einem Hausmeister erwischt, wenig später verurteilt und hingerichtet. Steinmeier betonte, dass es nur wenige Widerständler gab – und die auch nach dem Krieg lange als Verräter gebrandmarkt halten.

Zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit

Steinmeier nutzte ein Zitat der Flugblätter und rief zur Zivilcourage auf: "Beteiligen Sie sich an unserer Demokratie! Glauben Sie nicht den vermeintlich einfachen Lösungen! Stehen Sie auf und widersprechen Sie, wenn Menschen in ihrer Würde angegriffen werden!"
Sein Erinnern an die Weiße Rose verbindet Steinmeier mit der Feststellung, "dass die Verantwortung vor unserer Geschichte keinen Schlussstrich kennt". Diese Geschichte müsse dauerhaft Mahnung sein, "damit nicht wieder geschehen kann, was geschehen ist".

Nicht gleichgültig sein

Steinmeier erinnert an die rechtsextremen Anschläge gegen Walter Lübcke, in Halle und in Hanau. Den Mut der getöteten Widerständler und der vielen, die in anderen Städten unter großer Gefahr mithalfen, die Flugblätter zu verteilen, nimmt er als Ansporn für die heutige junge Generation. "Jeder, der an mehr denkt als nur (an) sich selbst, stärkt das Rückgrat der Demokratie."
Und weiter: "Es ist an uns, unsere Demokratie zu schützen!" Es ist an uns, nicht gleichgültig zu sein."