Argumente gegen eine Impfpflicht
In diesem Beitrag stelle ich die Positionen gegen eine Impfpflicht vor:
Dabei beziehe ich mich auf Argumente aus der Gegenüberstellung im ZDF, der Landeszentrale für politische Bildung sowie Berichten in der Süddeutschen Zeitung. Interessant fand ich den Kommentar von Lothar Gorris: Lasst das mit der Impfpflicht.
Verfassung und Grundrechte
Ohne
Frage ist eine Impfpflicht ein schwerer Eingriff auf die körperliche
Unversehrtheit. Es ist genau zu überprüfen, ob die Gesundheit anderer
Menschen nicht anders zu schützen ist.
Zweifel an der Wirksamkeit
Die
Impfung bietet zwar einen guten Schutz vor einem schweren
Krankheitsverlauf und reduzierte bisher auch das Risiko der Übertragung -
doch dieser Schutz ist nicht einhundertprozentig und vor allem bei
Omikron können die bisherigen Impfstoffe eine Übertragung kaum
verhindern
Für die aktuelle Welle ist die Impfpflicht ohnehin zu spät – Gegner verweisen dann
Sanktionen schwer durchsetzbar
Viele
zweifeln an der Umsetzung: Es gibt kein Impfregister, anhand dem man
Verstöße nachverfolgen kann und auch Sanktionen sind kaum durchsetzbar.
Eine Pflicht, die man nicht durchsetzen kann, sollte man also lieber
lassen. Manche sehen in der Impfpflicht auch ein Misstrauen des Staates
gegenüber den Bürgern.
Trotzreaktionen
Impfskeptiker
werden sich durch die Impflicht nicht überzeugt lassen. Sie werden eher
zahlen als einzuknicken. Das Fälschungswesen mit Impfausweisen könnte
einen neuen Aufschwung bekommen.
Forscher warnen vor einer
Trotzreaktion, d.h. die Impfbereitschaft könnte sogar noch abnehmen,
wenn eine Impfpflicht kommt Seit Beginn der Epidemie haben fast alle
Politiker*innen eine Impfpflicht abgelehnt, nun finden viele eine
Impfpflicht notwendig. Das ist nicht nur für Impfgegner schwer
verständlich. Die Impfpflicht im Gesundheitsbereich könnte zu
Kündigungen führen und die schwierige Situation noch verschärfen.
Abwarten
Lothar Görris setzt auf Abwarten und die Hoffnung, dass die aktuelle Mutation die postpandemische Phase einleiten könnte. „Ausgerechnet jetzt Skeptiker und Verweigerer zur Impfung zu verpflichten, wäre schwierig“.Argumente für eine Impfpflicht
Impfungen retten Leben
Das
wichtigste Argument: Impfungen können Ansteckungen verhindern und vor
schweren Verläufen schützen. Die Intensivstationen sind voll mit
Ungeimpften – eine Überlastung des Gesundheitssystem droht. Die Impfung
ist eine moralische Pflicht – eine Verantwortung gegenüber der
Gesellschaft und für Menschen, die sich nicht impfen lassen können.
Freiwilligkeit hat nicht funktioniert
Bisher
setzte Deutschland auf Freiwilligkeit bei der Corona-Impfung. Doch die
Impfquote ist nicht ausreichend, um die Pandemie nachhaltig einzudämmen.
Die Wissenschaft gibt das klare Signal: Ohne eine Impfquote von mehr
als 90 Prozent bekommen wir die Pandemie langfristig nicht in demnach
Griff. Auch schlimme Krankheiten wie Pocken wäre ohne eine Impfpflicht
nicht ausgerottet werden.
Impfpflicht könnte Impfskeptiker überzeugen
Auch
wenn es paradox klingt, könnte eine allgemeine Impfpflicht manchen
Impfskeptiker helfen. Bisher haben sie ihre ablehnende Haltung in ihrem
privaten Umfeld vehement verteidigt und glauben, ihre Meinung nun nicht
mehr ändern zu können, ohne das Gesicht zu verlieren. Die Impfpflicht
könnte eine Rechtfertigung gegenüber dem Umfeld sein.