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Freitag, 26. August 2022

Sind die Bürger nicht besorgt, sondern bescheuert?

Zwei Kommentare beschäftigen sich mit der aktuellen Debatte über mögliche Demonstrationen gegen die Regierung. Beide gehen mit der Regierung hart ins Gericht und verteidigen das Recht auf Demonstration, kritisieren aber auch einige Akteure, die zum Aufstand aufrufen.

Dreist, anmaßend, geschichtsvergessen

Markus Feldenkirchen kritisiert in seinem Kommentar den Missbrauch der Bezeichnung Montagsdemonstration. Dieser Begriff steht sinnbildlich für den Herbst 1989 für Zivilcourage und den Wunsch nach Freiheit. Mit Protesten gegen Hartz IV, Flüchtlinge und Corona sind Linke und Rechte diesen Weg gegangen. Besonders verwerfliche waren die Corona-Proteste, als sich Demonstranten mit einem gelben Stern in eine Linie mit verfolgten Juden stellten oder die berühmte Hanna aus Kassel, die sich als Sophie Scholl bezeichnete. „Wer solche Analogien bemüht, hat mindestens einen an der Waffel. Er oder sie diskreditiert das Anliegen schon durch die Form des Protests.“

Die Bürger sind nicht besorgt, sondern bescheuert

Nikolaus Blome verweist in seinem Kommentar auf die wiederkehrenden Proteste: Zum dritten Mal in sieben Jahren stellt sich die Frage, wie man diese Menschen erreicht, die alle menschliche Mäßigung fahren lassen. Flüchtlinge, Corona und nun Inflation oder »Wutwinter«: Es mehren sich die Hinweise, dass es stets dieselben sind, die da am lautesten krakeelen, nicht nur im Osten des Landes
Auch er kritisiert Entscheidungen und die Kommunikation der Bundesregierung. „Aber das rechtfertigt nicht alles. Nicht die infame Umkehr von Ursache und Wirkung, von Täter und Opfer, von Putin und Selenskyj. Und auch nicht die Mär von der deutschen »Mehrheitsdiktatur« oder der Fernsteuerung aus Washington. Das ist so durchschaubar wie degoutant, schämt euch!"