Robert Pausch lobt in der ZEIT die Demonstrationen gegen die AfD, warnt aber vor linker Türsteherei.
Aufschwung der AfD gestoppt?
Die Berichte über das Treffen in Potsdam zur „Remigration“ hat auch innerhalb der der AfD für Unruhe gesorgt. Während Alice Weidel ihren Referenten feuerte, kritisierten andere das Vorgehen als „Altparteienverhalten“. In den Reihen der AfD und ihrer Stichwortgeber herrscht Unruhe, fast Panik. Diese Panik zeigte sich auch bei der Beurteilung der Demonstrationen. Mal waren die Demonstrationen regierungsgelenkt, dann wurden die Zweifel an Teilnehmerzahlen geschürt.
Die Zivilgesellschaft lebt, der Druck auf die AfD wirkt
Die Demonstrationen sind für Pausch eine eindrucksvolle und wirksame demokratische Selbstermächtigung. Er warnt davor, auf den Demo-Bühnen eine Debatte über Flüchtlinge zu führen – den Protesten sollen nicht durch linke Türsteherei den Schwung zu nehmen. Auch wenn linke Gruppen all die Jahren den Widerstand aufrecht erhalten haben, sollten sie die Mitte miteinbeziehen. Diese sind eine Machtdemonstration der politischen und kulturellen Mitte. Ausdrücklich sollte auch die CDU miteinbezogen werden.
Es geht um Mehrheiten
Der Autor schlägt ein Rahmenprogramm vor, um zu zeigen, dass auch viele Künstler hinter dem Anliegen stehen, wie z.B. Roland Kaiser oder Helene Fischer oder Mallorca-Musiker DJ Robin, der zwar politisch inkorrekte Lieder singt, aber deutlich gegen die AfD positioniert. Es geht bei diesem Protest nicht um Wahrheiten, es geht um Mehrheiten. Es geht um ein Bündnis vom Ballermann bis zur Basisgruppe. Denn das ist es, was die AfD am meisten fürchtet.