Anna Lea Jakobs argumentiert in der Süddeutschen Zeitung, dass Verbote von sozialer Medien keine Lösung sind.
Verbote sind nicht die richtige Antwort
Australien hat Jugendlichen unter 16jährigen die Nutzung sozialer Medien verboten. Begründet wird dies mit der Sorge um die Sicherheit und psychischen Gesundheit. Auch andere Länder planen Verbote. Die Autorin kritisiert dies, denn die Medien verbieten unter 13-jährigen ohnehin die Nutzung. Mit dieser Regelung schließt 13- bis 15-Jährige von wichtigen sozialen Interaktionen ausschließt.
Verbot ein tiefer Einschnitt in die Autonomie junger Menschen
Psychische Erkrankungen bei Jugendlichen sind komplex und auf eine Vielzahl an Faktoren zurückzuführen. Dass die sozialen Medien eine Epidemie mentaler Krankheiten verursachen, lasse sich nicht nachweisen. Ein Verbot, das einen tiefen Einschnitt in die Autonomie eines jungen Menschen bedeutet, ist daraus kaum zu rechtfertigen. Die richtige Forderung wäre deshalb: Eine moderate Nutzung ist sinnvoll, eine zu hohe aber nicht – und gar keine auch nicht. Möglicherweise würden sie „verdeckte und nicht regulierte Onlineräume“ gedrängt würden. Diese könnte man dann vermutlich noch schwerer regulieren.
Bildung und Aufklärung für eine angemessene Nutzung
Die richtige Lösung sieht die Autorin in besserer Kontrolle der Plattformen und in der Aufklärung: Jugendliche und ihre Eltern sollten wissen, wie man mit Meiden umgehen. Es ist die große Versuchung der Erwachsenen, der Jugend etwas zu verbieten. Das war schon immer so. Und es ist wiederum genauso eine Tatsache, dass die Jugend immer kreative Wege finden wird, um diese zu umgehen.