Über diesen Blog

Dienstag, 21. Oktober 2025

Sterben soziale Medien?

Die ZEIT beschreibt das nachlassende Interesse an sozialen Medien. Stirbt Social Media? In meinen Seminaren zur Gesellschaft biete ich ein u.a. ein Seminar zu sozialen Medien. 

Mehr Zeit am Smartphone – aber weniger Anteil für sozialen Medien 

Menschen in Deutschland verbringen immer mehr Zeit am Smartphone – sie hat sich auf täglich zwei Stunden verdoppelt, kaum gestiegen ist jedoch die tägliche Social-Media-Nutzung. Dies zeigt sich besonders bei den 16 bis 24jährigen, deren Nutzungsdauer bei sozialen Medien kaum mehr steigt. Ältere Menschen sind hingegen - auf deutlich niedrigerem Niveau - mehr auf sozialen Medien unterwegs. 

Haben soziale Medien ihren Zenit überschritten?

Viele Menschen haben auf Facebook, Instagram und Co. nicht mehr so viel Spaß. Der Wunsch seine Meinung zu teilen und neue Kontakte knüpfen sind gesunken, die Menschen suchen Inspiration oder folgen Promis und Influencern. Soziale Meiden werden immer weniger für das verwendet, was ihnen einst den Namen gab: für den sozialen Aspekt. Diese Kontakte verlagern sich auf die Messangerdienste, so nutzen über 80 % WhatsApp. 

Können Plattformen sich nur noch gegenseitig die Nutzer wegnehmen 

Die Autoren verweist auf die die Obergrenze der Mediennutzungsdauer: Wer zur Schule geht, einen Job oder Kind oder Angehörige betreut kann nicht endlos durch soziale Meiden swipen. Viele Nutzer sagen, dass sie die Zeit eher reduzieren wollen. Die Plattformen brauchen Wachstum für ihren Erfolg – und können nur durch hippere Angebote die Aufmerksamkeit an sich reißen. 

Haben die Formen ihre Dienste „verschlimmscheißert“

Die Autoren schließt mit der These des Internetkritikers Cory Doctorow. Er sagt die Techfirmen hätten ihre Dienste „verschlimscheißert“ – im Zuge des Geldverdienens haben sie jene vergessen, für die sie ihre Produkte einst gebaut haben – die Nutzerinnen und Nutzer. Es könnte sein, dass denen das langsam auffällt. 

Freitag, 17. Oktober 2025

Kulturkämpfe aufgeben und praktischen Fragen nachgehen

Detlef Esslinger fordert in der Süddeutschen Zeitung, dass die Politik Kulturkämpfe aufgeben und sich lieber simplen und praktischen Fragen kümmern soll. 
Ob es um Zuwanderung geht oder Rente, um Israel oder Putin: Viel zu oft leistet sich das Land ein Moralspektakel. Wer zur Einheit beitragen will, gibt die Kulturkämpfe auf und geht lieber den simplen und praktischen Fragen nach. 

In meinen Seminaren zur Gesellschaft biete ich ein u.a. ein Seminar zum Kulturkampf. 

Soziale Medien ermöglichen Kulturkämpfe

Noch sind in Deutschland Menschen in der Lage, miteinander ein Gespräch zu führen. Der Diskurs ist nicht durch konkrete Probleme bedroht, sondern durch einen Kulturkampf, den Populisten und andere Glücksritter erfolgreich angezettelt haben.
Dank der sozialen Medien kann man schnell den Unmut loswerden. Früher musste man Briefe schreiben, also „technisch viel zu aufwändig. Dennoch hält der Autor Raufbolde wie Franz Josef Strauß und Herbert Wehner, die oft nostalgisch verklärt werden, für entbehrlich. 

Kulturkämpfer wollen ein Moralspektakel

Der Philosoph Philipp Hübl nennt die Akteure „Polarisierungsunternehmer“. Kulturkämpfer drehen eine Heizungs- in eine Bevormundungs- und Enteignungsdebatte. Sie sortieren jeden, der sich zu Russland äußert, entweder in die Kategorie Kriegstreiber oder Putinversteher. Die Post bieten keine Argumente, sondern rufen zur Stammesbildung auf. Sie wollen, den Eindruck zu erwecken, die Gesellschaft sei gespalten, „obwohl das überhaupt nicht den Tatsachen entspricht“. 

Dauerempörung über Pseudo-Grundsatzfragen 

Die Dauerempörung führt dazu, dass sich ausgerechnet die Vernünftigen aus der öffentlichen Debatte zurückziehen. Kulturkämpfer wollen die Probleme nicht lösen, sondern bewirtschaften. Der Verzicht auf Argumente ist für sie kein Mangel, sondern Konzept. Die Debatten sind oft Pseudo-Grundsatzfragen wie die Frage über Stra0ennahmen. 

Innerdeutsche Entspannungspolitik 

Der Autor fordert eine innerdeutsche Entspannungspolitik und Debatten über praktische Fragen: Wie viele und welche Zuwanderer werden gebraucht, wenn die Hubers und Maiers nicht mehr reichen, um S-Bahn-Strecken zu bauen und Alte zu pflegen? Wir sollten auf Moralspektakel verzichten: 
Eine pragmatische Gesellschaft ist immer auch eine gelassene Gesellschaft.